Diabetes & Sport
Lange überlegte ich mir, ob ich meine eigenen Erfahrungen der Kombination Diabetes und Sport auf dieser Mountainbiker - Internetseite einbringen soll. Nachdem diese chronische Krankheit in erschreckendem Maße um sich greift - bei mir wurde der Diabetes im Oktober 1993 diagnostiziert - entschloss ich mich zu diesem Schritt um Betroffenen und deren Angehörigen Mut zuzusprechen. Wichtig dabei ist die persönliche Einstellung wie mit dieser Krankheit umgegangen wird. Als bedeutender Faktor gilt deren Akzeptanz um aus der Situation heraus das Beste für sich selbst zu erreichen.

Ab dem Moment des diagnostizierten Diabetes ist es unerlässlich eine von Fachärzten geführte Schulung zu besuchen. Dann die dort erworbenen Kenntnisse samt der Reaktionen am eigenen Körper zu testen. Die in lockerer Folge veröffentlichten Beiträge sind aus eigener persönlicher Erfahrung entstanden. Keinesfalls sind diese Erfahrungen allgemein gültig. Der Diabetes verläuft bei jedem Betroffenen in einer ihm eigenen Form, deren Behandlung gezielt erfolgen soll. Deshalb muss sich jeder Diabetiker um seinen Diabetes selbst kümmern.

Aus meiner Erfahrung heraus stelle ich fest, dass es sich hier um eine Krankheit handelt welche sehr schwierig zu beherrschen ist. Jedoch können Disziplin, Wissen und eigener Wille dazu beitragen eine gute Lebensqualität zu erreichen um Folgeschäden weitestgehend zu vermeiden. Dazu sei festgestellt, dass körperliche Aktivitäten - egal in welcher Form - zu besseren Blutzuckerwerten führen. Möglichkeiten, sich zu bewegen, gibt es viele. Zum Beispiel:
                                
Es muss nicht unbedingt sportliche Tätigkeit sein, vielmehr können Garten- und Hausarbeit oder ein ausgiebiger Spaziergang ausreichend sein. Dabei kommt es darauf an, diese Tätigkeiten und Bewegungen regelmäßig auszuüben, damit ein anhaltender Erfolg eintritt. Übrigens ist Bewegung für jeden Menschen von Nutzen, auch für Nichtdiabetiker.
Meine Diabetes Geschichte.
Jeder Diabetes hat seine eigene Vorgeschichte, so auch bei mir. Durch mein abnormales Verhalten in Bezug auf Essen und Trinken, bezüglich der Mengen, beobachtete ich einen ständigen Gewichtsverlust. Daraufhin drängte meine Frau den Hausarzt aufzusuchen. Der angeordnete morgendliche Blutzuckertest vor dem Frühstück brachte dann die Ernüchterung. Der festgestellte Wert von 310 mg/dl ließen nur eine Diagnose zu: Diabetes! Diese Feststellung hat mich getroffen wie ein Keulenschlag, denn ich hatte in der Vergangenheit im zwei jährigen Rhythmus die Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Da ich von Diabetes schon gehört hatte, aber ansonsten ohne Ahnung war, habe ich mir die schrecklichsten Szenarien vorgestellt.

Auf Grund meines Alters ging der Arzt von Diabetes Typ 2 (so genannter Altersdiabetes) aus und hat mich zuerst mit Tabletten behandelt. Da diese Maßnahme nicht zum Erfolg führte, stellte er mich nach kurzer Zeit auf Mischinsulin ein und teilte mir mit, dass ich den Rest meines Lebens mit der Spitze als ständigem Begleiter verbringen werde. Diese Mitteilung wirkte wie ein Schock auf mich. Die Ergebnisse wurden besser, aber noch nicht befriedigend.

In der Zwischenzeit habe ich mir Fachliteratur zum Thema Diabetes gekauft, intensiv nachgelesen und mir wurde bewusst, um meinen Diabetes muss ich mich selbst kümmern. Daraufhin bat ich den Hausarzt, mich stationär zur Diabeteseinstellung in eine Klinik einzuweisen, was dieser befürwortete und sofort veranlasste.
Erster Klinikaufenthalt.
Dem Klinikum meiner Wahl ist eine Schulungsabteilung angegliedert in der den Diabetes Patienten während spezieller Unterrichtungseinheiten alles Notwendige zur Krankheit vermittelt wird. Dabei wurde zwischen Theorie und Praxis unterschieden. Einher gingen Untersuchungen um die Art des Diabetes des Patienten zu bestimmen. In meinem Fall wurde ein Insulinmangeldiabetes Typ 1 festgestellt. Es zeigte sich, dass ich darauf schwer einstellbar war.

Aufgrund meiner sportlichen Aktivität, welche sich auf die Diabetesbehandlung nur vorteilhaft auswirkt, riet mir die behandelnde Ärztin zu der so genannten Basis-Bolus-Therapie (ICT). Diese Behandlung ist etwas aufwändiger, dafür bin ich bei den Mahlzeiten flexibler. Bei dieser Behandlung werden zwei unterschiedliche Sorten Insulin injiziert. Zweimal täglich ein NPH-Basisinsulin zur Grundversorgung, sowie ein Bolusinsulin vor jeder Mahlzeit. Für mich bedeutet dies täglich fünf bis sieben Injektionen. Mit den heute zur Verfügung stehenden Insulin-Pens ist außer der Hemmschwelle des Nadeleinstichs, kein Nachteil verbunden.

Das Messen des aktuellen Blutzuckerwertes ist absolut wichtig. Nur so lässt sich die Insulinmenge und der Spritz- Essabstand zu den Mahlzeiten richtig bestimmen. Ein ebenfalls wichtiges Kriterium ist das Berechnen der Kohlenhydratmenge welche mit den Mahlzeiten verzehrt wird. Stimmen die Kriterien von Bolusinsulin und der Kohlenhydrataufnahme nicht, kann dies zu hohem Blutzucker führen. Im anderen Fall zu Unterzucker (Hypoglykämie), welcher unbedingt zu vermeiden ist.

Selbstverständlich habe ich auf dem Gelände der Klinik meine Jogging-Runden absolviert, um die Insulinmenge unter sportlicher Belastung zu testen. Bewegung senkt bekanntermaßen den Insulinbedarf, bei mir etwa um 30 bis 50 Prozent, je nach Intensität.

Wenn ein Diabetiker das Haus verlässt, muss er unbedingt schnell wirkende Kohlenhydrate, - beispielsweise Traubenzucker - bei sich haben, um bei einer eventuell auftretenden Unterzuckerung sofort gegensteuern zu können. Bei sportlichen Aktivitäten bieten Energieriegel eine längere Wirkung.

Bei diesem Klinikaufenthalt schuf ich gemeinsam mit den Ärzten die Voraussetzung für mein weiteres Leben als Diabetiker. In dieser Schilderung zeigt sich der Aufwand der Diabetiker Schulung der sich auf jeden Fall lohnt und bald zur Routine wird. Jedem Betroffenen rate ich, sich zu schulen und mit zwar aufwändigen Testfasen den Diabetes "in den Griff" zu bekommen. Außerdem sollte jeder Betroffene die Möglichkeit nutzen die Blutzuckereinstellung der vergangenen drei Monate über den so genannten Langzeitzucker (HbA1c-Wert) zu bestimmen. Allerdings ist hierfür der Gang zum Hausarzt notwendig.

Bleibt noch zu erwähnen, dass ich nach zwei Wochen mit einem Lob durch die behandelnde Ärztin ob dem entgegengebrachten großen Engagement nach Hause entlassen wurde. Aus eigener Erfahrung fügte sie an, dass sie sich mehr solcher Teilnehmer wünsche, welche mit Engagement mitarbeiten, was auch ihr "großen Spaß" bereite. Bei einigen Kursteilnehmern hatte ich das Gefühl es fehle an der nötigen Einsicht, dass die eigene Gesundheit auf dem Spiel steht. Den größten Nachteil entwickelt der Diabetes mit seinem Verlauf. Er bereitet keine Schmerzen, was bei einigen Betroffenen durchaus zu Gleichgültigkeit gegenüber der Krankheit führt. Erst im späteren Verlauf rächt sich dieses und die damit entstandenen Folgekrankheiten sind nicht mehr reparabel. Sie können zu Amputationen, Blindheit und auch zu Nierenversagen führen, was die Inanspruchnahme der Dialyse zur Folge hat.

Deshalb mein Rat, die Krankheit Diabetes sehr ernst zu nehmen und alles tun um eine gute Einstellung zu erreichen.
Der neue Alltag.
Wieder zu Hause, galt es nun das Erlernte im Alltag und am Arbeitsplatz umzusetzen. Jetzt war ich auf mich allein gestellt. Aus diesem Grunde habe ich sowohl mein privates als auch berufliches Umfeld von meiner neuen Situation informiert, damit sie im Notfall richtig reagieren können.

Zu Beginn der Behandlung ist die Dokumentation der getroffenen Maßnahmen unbedingt notwendig, um bei auftretenden Veränderungen mit dem Facharzt über weitere Schritte zu beraten. Auch ist es wichtig die Kohlenhydratmengen richtig einzuschätzen. Eine BE (Broteinheit) = ca. 11g Kohlenhydrate, wobei zu Beginn eine Waage sehr gute Dienste leistet, bis der Blick für die Menge entwickelt ist. Sehr wichtig zu wissen ist die Frage, um welche Menge in mg/dl senkt eine Einheit Insulin den eigenen Blutzucker. Oder anders herum, um wie viel mg/dl erhöht sich mein Blutzucker beim konsumieren einer BE (Broteinheit).

Bei meinen sportlichen Aktivitäten die oftmals Tages- oder auch mehrtägige Bikertouren beinhalten, habe ich am Anfang über die Insulinmenge genau Buch geführt über Dauer und Intensität der sportlichen Aktivität, sowie über die Kohlenhydrate die ich zu mir genommen habe. Für mich wurde diese Maßname sehr wichtig, da ich die meisten Touren alleine durchführe und mich vor einer Unterzuckerung vorsehen muss. Heute habe ich diesen Aufwand nicht mehr zu betreiben, denn diese Abläufe sind zur Routine, wie das Zähneputzen, geworden. Trotzdem bin ich nie vor einer unvorhergesehenen Überraschung sicher. Aufgrund der exakten Buchführung stellte ich fest, dass ich die zu spritzende Insulinmenge des Basisinsulins um ca. 30 Prozent, und die des Bolusinsulins um ca. 50 Prozent reduzieren muss. Mein Langzeitzucker (HbA1c-Wert) lag in dieser Zeit bei ca. 7 Prozent und war meiner Meinung nach noch zu verbessern. Es gibt übrigens auch Diabetiker die Hochleistungssport treiben und dabei hervorragende sportliche Leistungen erzielen.

Der Genuss von Alkohol ist zwar nicht verboten, aber es wird davon abgeraten. Für mich persönlich wollte ich das nicht akzeptieren. Deshalb habe ich diesbezüglich meine eigenen Erfahrungen gesammelt und bin der Meinung, dass ich nicht ganz darauf verzichten muss. Vor übermäßigem Alkoholgenuss warne ich entschieden. Denn dieser kann zu großen Schwierigkeiten führen, was als Unterzucker auch noch am darauf folgenden Tag nachwirken kann. Ein Bier genehmige ich mir nur, wenn sich der Blutzuckerwert im unteren Bereich, kleiner 110 mg/dl, befindet. Ansonsten bin ich schon immer ein Freund des trockenen Weines, von dem auch der Diabetiker trinken kann, ohne einen Anstieg des Blutzuckers befürchten zu müssen.

Zwei Unannehmlichkeiten begleiteten mich einige Jahre. Das sind hohe Blutzuckerwerte am frühen Morgen und öfters Unterzuckerungen während der Nacht. Meine Frau hat mich oft aus dem Unterzucker zurückgeholt. Dazu stelle ich fest, dass die Belastung für Familienangehörige von Diabetikern oft bis an die Grenze des Möglichen geht.
Zweiter Klinikaufenthalt.
Wegen der zwei schon erwähnten Unannehmlichkeiten wurde ein weiterer Klinikaufenthalt notwendig. Nach Rücksprache mit meinem Hausarzt entschieden wir uns für eine spezielle Klinik die sich ausschließlich mit Diabetikern befasst, in der Hoffnung, dass sich meine Situation bessert.

Die Neueinstellung dauerte annähernd drei Wochen und ich habe in den täglichen Vorlesungen viel über Diabetes dazu gelernt. Sehr wichtig war für mich auch der Kontakt zu anderen Betroffenen. Wobei ich feststellte, dass diese Krankheit bei jedem ihre eigene Geschichte und Verlauf hat.

An zwei Tagen in der Woche fanden Wanderungen statt, bei denen jeder Teilnehmer unterwegs seinen Blutzucker messen und dokumentieren musste. Diese Vorgänge waren für mich nicht neu und ich genoss die Natur, wie die mir unbekannte Landschaft.

Die Unannehmlichkeiten des nächtlichen Unterzuckers, sowie die hohen morgendlichen Nüchternwerte bekamen trotz großer Bemühungen weder ich noch die Ärzte unter Kontrolle. Somit musste ich feststellen, dass ich über Diabetes viel dazu lernte, aber die eigentlichen Gründe meines Klinikaufenthaltes konnten nicht befriedigend gelöst werden. So trat ich mit einem beklemmenden Gefühl vor einer ungewissen Zukunft die Heimreise an.
Der Erfolg stellte sich mit einem neu entwickelten Insulin ein.
Zuhause habe ich mich mit Hilfe meiner Frau weiter durchgekämpft, bis ich im Jahr 2000 in der Diabetikerzeitschrift von einem neu entwickelten biotechnologisch verändertem Verzögerungsinsulin, einem sogenannten Insulinanalogon gelesen habe. Dieses Insulin passte, wenn ich der Beschreibung glauben konnte, genau in mein Anforderungsprofil.

Sofort suchte ich meinen Hausarzt auf, zeigte ihm den Artikel und bat ihn mir dieses Insulin zu verschreiben. Er reagierte zuerst skeptisch, weil seiner Meinung nach noch zu wenige Erfahrungswerte vorlagen. Da er meine Situation bestens kannte, hat er mir das Insulin auf mein nochmaliges Bitten verschrieben. Dieses Basisinsulin hat den Vorteil, dass es eine gleichmäßige Wirkungsdauer ohne Spitzen von ca. 24 Stunden hat. Somit muss es nur einmal am Tag gespritzt werden, was sich als großer Vorteil herausstellt.

Die Umstellung auf dieses Insulin hat meine Lebensqualität um ein Vielfaches verbessert. Die nächtlichen Unterzuckerungen blieben daraufhin weitgehend aus und die morgendlichen Nüchternwerte haben sich wesendlich verbessert. Mit dieser Einstellung sind der Arzt und ich seit Jahren zufrieden. Mein Langzeitzucker (HbA1c-Wert) liegt zwischen 5,7 und 6,6 Prozent. Dieses Ergebnis ist für einen Diabetiker in einem guten Bereich.

Außer dem Aufwand -Blutzucker messen und Spritzen- kann ich ein beinahe ganz normales Leben führen. Auch ernähre ich mich mit den üblichen Produkten wie jeder gesunde Mensch, also keine Light oder Diabetes Kost, achte allerdings darauf, dass sich mein Körpergewicht nicht erhöht. Gelegentlich auftretende hohe Blutzuckerwerte, die ich mir trotz korrektem Verhalten nicht erklären kann, hake ich einfach ab. Mit dieser Unannehmlichkeit muss ich einfach leben.

Durch den 2003 erfolgten Einstieg in den Ruhestand hat sich meine Situation zusätzlich verbessert. Nach meinen Erfahrungen vertragen sich Stress und Diabetes nicht.

Im Frühjahr 2012 habe ich mich für die Insulin-Pumpentherapie entschieden.
Nachdem die nächtlichen Unterzuckerungen bei denen ich die Hilfe meiner Frau benötigte wieder öfter auftraten, entschloss ich mich einen Diabetologen aufzusuchen um ihn für meine aktuelle Situation um Rat zu fragen. In unserem ersten Gespräch kam er zu dem Schluss, dass für mich als Typ 1 Diabetiker mit großem Bewegungsdrang und nächtlichen Unterzuckerungen die Insulintherapie mit einer Insulinpumpe die derzeit bestmögliche Diabetesbehandlung ist. Nach kurzem Zögern entschloss ich mich, diesen Schritt zu wagen.

Im April 2012 suchte ich die Fachklinik meiner Wahl auf und wurde innerhalb von zwei Wochen auf die Insulinpumpentherapie eingestellt. Wer sich zu diesem Schritt entschließt muss sich im Klaren sein, dass viel Neues zu lernen ist. Um die Funktionen der Pumpe im Verbund mit dem Blutzuckermessgerät welches auch als Steuereinheit für die Pumpe dient, zu beherrschen, ist viel Fleißarbeit erforderlich. Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen und ich bringe nun meine bisherigen Erfahrungen in diesen Bericht ein. Das ständige Tragen der Pumpe hat mich anfangs am meisten beschäftigt. Nach relativ kurzer Zeit wird es zur Gewohnheit und ist, wie das Tragen der Brille, heute für mich kein Thema mehr. Die Vorteile welche für die Insulinpumpe sprechen, sind offensichtlich und überwiegen meiner Meinung nach. Nun stelle ich die Vor- und Nachteile der Insulinpumpentherapie aus meiner Sicht dar:

Vorteile der Insulinpumpe:
In der Regel wird ein besserer HbA1c Wert erreicht.
Die Insulinabgabe kommt der natürlichen Insulinabgabe der Bauchspeicheldrüse sehr nahe.
Es wird nur ein schnellwirkendes Analoginsulin verwendet.
Die Basalrate kann in kleinsten Mengen pro Stunde über 24 Stunden programmiert werden.
Endlich kann man morgens auch ausschlafen.
Auch die Nahrungsaufnahme ist an keine feste Zeit mehr gebunden.
Es gibt verschiedene Bolusformen für die Mahlzeiten. Der Bolusrechner macht Vorschläge für die Bolushöhe unter der Berücksichtigung der aktuellen Situation.
Nächtliche Unterzuckerungen bleiben weitgehend aus.
Sportliche Aktivitäten müssen nicht mehr unbedingt geplant werden, sie können spontan durchgeführt werden.
Die Korrektur erhöhter Blutzuckerwerte gelingt besser.
Die vorher notwendigen fünf bis acht Nadelstiche pro Tag mit den Insulin-Pens reduzieren sich auf den Katheterwechsel alle zwei Tage. Auf unregelmäßigen Lebensrhythmus kann besser reagiert werden.
Das Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessern sich durch die Flexibilität.

Nachteile der Insulinpumpe:
Sie muss täglich 24 Stunden am Körper getragen werden.
Mangelnde Hygiene beim Setzen des Infusions-Sets kann zu Hautirritationen führen.
Die Versorgungsorganisation ist aufwändiger, Katheter, Ampullen, Batterien und ein Notfall-Set müssen ständig greifbar sein.
Die Neueinstellung auf die Insulinpumpentherapie ist aufwändig, erfordert intensive Schulung sowie ein großes Engagement des Diabetikers.

Gelegentlich hohe, aber auch niedere Blutzuckerwerte konnte ich bis heute auch mit der Insulinpumpentherapie nicht gänzlich ausschließen. Allerdings sind die nächtlichen Unterzuckerungen ausgeblieben.

Es ist inzwischen auch möglich den Blutzucker kontinuierlich zu messen (CGM). An dieser Stelle möchte ich auf das Buch "CGM- und Insulinpumpenfibel" verweisen, welches im Kirchheim-Verlag erschienen ist. Hier ist der Link: "CGM-und Insulinpumpenfibel."

Für welche Insulinpumpe von welchem Hersteller man sich entscheidet, richtet sich nach den persönlichen Bedürfnissen des Diabetikers. Umfassende Detailinformation erhalten Sie auf den Internetseiten der Insulinpumpenhersteller.

Insulinpumpen-Workshop in Bad Boll.

Peter Castello bei der Präsentation.

Bei der Einstellung auf die Pumpentherapie stellte der behandelnde Arzt und ich fest, dass wir ein gemeinsames Hobby pflegen. Auch er ist begeisterter Mountainbiker. Deshalb bot er mir an, mich nach meiner Entlassung am darauf folgenden Wochenende zu besuchen und bei einer Mountainbiketour die Einstellung der Parameter unter sportlicher Belastung zu testen. Es stellte sich heraus, dass bei dieser Tour das Ergebnis noch nicht optimal war. Somit war klar, dass mir diesbezüglich noch eine Testfase bevorstand. Ein halbes Jahr später besuchte er mich wieder zu einer gemeinsamen Mountainbiketour, welche wir bei herrlichem Herbstwetter durchführten. Bei dieser Tour war die von mir erarbeitete Einstellung so gut, dass auch der Diabetologe zufrieden war. Aus diesem Grund bot er mir an, bei einem Workshop über Pumpentherapie unter sportlicher Belastung mitzuwirken. Am 23.11.2012 war es dann soweit. Innerhalb seiner Präsentation über "Insulinpumpe und Sport" stellte er die Ergebnisse der beiden Mountainbiketouren aus fachlicher Sicht als Beispiel gegenüber. Meine Aufgabe bestand darin, die beiden Touren aus Sicht des Diabetikers zu kommentieren. Nach Abschluss des Workshops waren sich die Teilnehmer einig, dass der Beitrag eines Betroffenen eine Bereicherung war und sehr gut angekommen ist. Auch mir hat die Mitwirkung bei diesem Workshop große Freude bereitet.
Am Ende meiner Ausführungen fasse ich zusammen:
Diabetes ist eine Krankheit die strenge Disziplin, Wissen und Willen erfordert, mit der es sich aber gut leben lässt.
Jeder Betroffene muss sich um seinen Diabetes selbst kümmern und kommt um eigene Erfahrungen nicht herum.
Resignation und Gleichgültigkeit sind nicht angebracht, denn sie führen im Laufe der Jahre zu nicht reparablen Folgeschäden.
Bewegung und Sport verbessern die Blutzuckerwerte und sollte deshalb unbedingt regelmäßig durchgeführt werden.
Wenn Insulin bei der Behandlung notwendig wird, legen Sie die Angst vor der Spritze ab.
Wer über die chronische Volkskrankheit Diabetes Informationen benötigt, findet im Internet lückenlos Informationen zu allen Themen.
Sollten Sie Betroffener sein, warten Sie nicht, packen Sie es an! Es lohnt sich.
In der Hoffnung, mit meinen Erfahrungen Betroffenen und deren Angehörigen Mut zugesprochen habe, verbleibe ich Ihr Pedro Castello.      Stand: 01.12.2012.